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Freiheit



Wann bin ich frei?

Wenn ich nichts mehr zu verlieren habe. Ich frage mich manchmal: Kann jetzt auf der Stelle alles liegen lassen hier und aus meiner menschlichen Hülle gehen? Oder hafte ich noch an etwas in meinem Leben? An einen Menschen? Ein Haustier? Einen Job? An einen bestimmten Status? Habe ich einen Groll in mir, den ich noch festhalte? Missgunst, Neid, Eifersucht? Möchte ich mich noch mit jemandem aussprechen, mich entschuldigen oder etwas gestehen? Oder mich einfach bedanken bei einem Menschen?

Was hindert mich daran, das zu tun, was mein Herz möchte? Mein Stolz? Meine Scham? Meine Selbstverliebtheit? Schaffe ich es, die innere Aufrichtigkeit und Stärke zu entwickeln, alles loszulassen und innerlich zu klären, dann ist Freiheit keine Idee. Sie wird lebendig. Sie wird lebendig, weil ich in der Wahrheit lebe. In die Wahrheit gehen, heißt, die Materie hier zu überwinden.

Erst, wenn ich alles so sein und gehen lassen kann, in diesem Moment, kann ich auch das Leben so sein lassen. Ich kann andere Menschen so sein lassen und kann dann erst:

Wahrhaftig lieben

Einen Menschen, mich selbst, mein Leben oder einfach die schleichende Progression der Morgendämmerung begleitet vom Zwitschern der Vögel, die ich jetzt gerade wahrnehme beim Schreiben. Erst dann kann ich gesunde Bindungen eingehen, weil ich Andere oder etwas anderes nicht brauche, um meine Leere zu füllen. Die Liebe selbst füllt mich dann aus. Das brauchen wandelt sich in bereichern. Es ist die tägliche innere Arbeit und das ehrlich sein zu mir selbst, was mich frei macht. Wahrheit ist am Anfang nicht immer angenehm, weil es mein Ego angekratzt. Es ist wie bei der Autoscheibe im Winter: Wenn ich sie kratze, dann sehe ich klar beim Fahren. Ich kenne meinen Weg und fahre gelassen durchs Leben.

Dieses Bild, gemalt mit zwei Farben, ist inspiriert durch ein Zitat vom Musiker Hans Zimmer. Er hat die Musik vom Film “Batman - The Dark Night” komponiert und hat die Figur vom Joker mit nur zwei Tönen kreiert. Über den Joker sagte er: “ Er hatte die Situation immer unter Kontrolle und war der Einzige, der immer die Wahrheit sagte.”

Die Figur des Jokers ist so stark, weil alle Töne weggelassen werden, die nicht er selbst sind. Er ist frei.




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