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Gott und der Teufel



Macht es Sinn zu schreiben, wenn man keine Inspiration hat? Frage ich mich gerade. Wer bestimmt eigentlich, wo Inspiration anfängt? Sie ist wie Wind, sie wirkt mal sanft, mal kraftvoll und bleibt doch unsichtbar hinter dem Schleier der Existenz. Weil sie eben nicht greifbar ist, kann sie jeden Moment alle möglichen Formen annehmen. Inspiration ist keine Frage der Verfügbarkeit, eher der Bereitschaft die Idee von Inspiration loszulassen.


In Spirit Im Geist Bin ich Wenn ich hier Und jetzt Bei mir bin Die Form Die Entsteht Ist das Wenn mein Ich Vergeht


Seziert sind Gott und Teufel Buchstabenkombinationen. Werden die Kombinationen verknüpft mit Bildern und “Geschichten”, dann findet eine Programmierung in uns statt.

Gott…Im Namen Gottes werden Kriege geführt…Kriege erschaffen Leid und Blut…Im Krieg habe ich meine Familie verloren…Das macht mich traurig.


Ist eine mögliche Verknüpfungskette, die unser Verstand durchführen kann. Gott wird bewusst oder unbewusst mit dem Verlust der Familie und mit dem Gefühl von Trauer verknüpft. Es kann dazu führen, dass wir das Wort Gott unbewusst ablehnen und dann voreingenommen sind. Das Wort hat seine “Unschuld” verloren. Erst mit unserer inneren Bewertung geben wir den Worten die entsprechende Energie. Diese besagte Verknüpfung machen wir selbst. Auch wenn es uns indoktriniert oder vorgelebt wird, haben wir am Ende die Verantwortung, ob wir unsere inneren Verknüpfungen am Leben erhalten oder sie wieder entknüpfen. Wir können uns bewusst wieder deprogrammieren, indem wir unsere inneren Bewertungen erkennen und dann entscheiden, sie loszulassen. Dann sind Gott und Teufel einfach zwei Worte. Wir sind dann frei von Zuschreibungen und können mit den Worten kommunizieren, ohne dass wir unbewusst eine bestimmte Energie in Kommunikation geben.

Haben wir den Mechanismus der Verknüpfung erkannt und können uns lösen, können wir durch Sprache nicht mehr manipuliert werden. Manipulation ist nur möglich, wenn Worte mit Gedanken und Gefühlen verknüpft werden und damit unsere Aufmerksamkeit bindet. Bleiben wir losgelöst von inneren Bewertungen, dann bleibt unsere Aufmerksamkeit auch bei uns.


Aufmerksamkeit ist Energie.


Wir behalten unsere Energie bei uns, wenn wir uns nicht verleiten lassen, uns den energetischen Autobahnen der Verknüpfungen hinzugeben. Wir erkennen Manipulation, wenn wir achtsam in unsere Lebensenergie reinfühlen. Worte sind Träger von Energie und die Energie hinter den Wörtern gibt Rückschluss auf die Schwingungsfrequenz der Energie. Schwingen die Worte “hoch”, wird die Kommunikation authentisch. Wir bleiben präsent in der Kommunikation und sind in der Lage, authentisch zuzuhören und authentisch zu sprechen. Sind wir im Kontakt mit uns, sind wir im Kontakt mit unserer Authentizität. Wir spulen keine Langspielplatten ab, die wir mal gehört haben, sondern teilen in Echtzeit mit, was in uns gerade lebendig ist. Die Kommunikation ist dann nährend und ermüdet nicht, weil echtes Mitteilen immer aus der Gegenwart kommt und frisch ist. Im Gegensatz zu der Kommunikation, basierend auf adaptierten Geschichten, die nicht zu uns gehören, oder eben schon zig mal abgespult wurden.


Wir können uns spielerisch verbal und nonverbal austauschen, denn unsere Energie ist frei verfügbar, weil sie eben nicht unbewusst gebunden ist an Verknüpfungen. Es steht und fällt mit unserer Achtsamkeit, ob wir “tote” Geschichten erzählen oder “lebendige” Geschichten erzählen. Lebendige Kommunikation bezieht sich immer auf den Moment. Sender und Empfänger tanzen kommunikativ, beobachten sich, pendeln das Gleichgewicht ständig neu aus. Wie ein Orchester, in dem alle Musiker sich gegenseitig zuhören beim Spielen und so einen harmonischen Klang erzeugen. Harmonie entsteht ganz natürlich durch Präsenz und Gleichgewicht in der Kommunikation. Wir verlieren keine Energie durch das energetische Ungleichgewicht, sondern uns wird Energie zugeführt. Lebensenergie fließt ständig und sie wird dann achtsam in der Kommunikation geteilt. Wir fühlen uns nach dem Austausch dann wacher, präsenter und genährt. Die Kommunikation schlaucht nicht, sie - inspiriert.


Wir tragen dann kein Kreuz im Austausch und kreieren ein kommunikatives Bild, was farblich explodiert und gleichzeitig in sich ruht. Echte Kommunikation ist paradox.

Und jetzt nehme ich an dieser Stelle ganz bewusst eine Verknüpfung vor. Was mich authentisch, präsent und bewusst macht, das ist für mich göttlich. Das ist meine bewusste Verknüpfung. Die Kommunikation ist göttlich inspiriert. Sie ist lebendig und macht den Shift von konstruiert zu originell - von gepanzert zu verletzlich. Das, was mich in das Leben führt, in den Kontakt zu mir und anderen Menschen, führt mich in das Mitgefühl. Ein mitfühlendes Wesen zu sein ist für mich ein göttliches Wesen.

Welche Rolle spielt jetzt der Teufel?


“Wir müssen die Poesie wiederentdecken in allen Künsten - aber eine Poesie ohne Literatur.” -Marc Chagall


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