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Seelenentwicklung



Vor einigen Tagen war ich wieder im Neptunbad und habe meine Übungen im Fitnessbereich gemacht. Seit einigen Wochen habe ich mein Repertoire erweitert und angefangen eine Halteübung einzubauen - Reiterstand.


Als sich so allmählich Schweißtropfen auf dem Unterarm bildeten und ich latent anfing zu zittern, kam mir nichtsahnend eine Inspiration wie der Nikolaus am 5. Dezember. Völlig unerwartet zu dem Zeitpunkt. Bei der Inspiration handelt es sich im Wesentlichen um das innere Gleichgewicht und die Entwicklung der Seele. Das nach Hause Kommen zu Gott.


Seit ich denken kann, bewege ich meinen Körper leidenschaftlich. Sei es beim Ballsport, Calisthenics, Krafttraining, Dehnen, Tanzen oder Joggen. Über die Jahrzehnte habe ich gemerkt, dass meine Art mich achtsam zu bewegen immer ausgewogener wird. So wie das einzelne Instrument im Orchester nicht die Magie des Konzertes ausmacht, sondern das Zusammenspiel jener, so ist es auch mit der Bewegung des Körpers. Die Mischung bringt den Fortschritt und bereitet mich gleichzeitig auf das Leben vor.

Im Fußball lerne ich, im Team zu interagieren und mich einzugliedern in eine Gruppe für ein höheres Ziel. Ich lerne Verantwortung zu übernehmen und auch abzugeben. Den Ball.

Mit Halteübungen halte ich in zähen Momenten durch im Leben, auch wenn mein Verstand aufgeben will. Ich bewahre Haltung.

Übungen mit meinem Körpergewicht entwickeln das Körpergefühl und auch die Fähigkeit, meine eigene Seelenkraft einzuschätzen.

Der Handstand lässt mich Perspektivwechsel vornehmen. Auch wenn das Leben Kopf steht, trainiere ich im Handstand die Balance zu halten. Dehnen hält meinen Körper und Geist flexibel. Ich bleibe biegsam für den Fluss des Lebens.

Tanzen lässt mich die Dinge im Leben spielerisch angehen bei gleichzeitigem Fokus und Entschlossenheit.

Joggen in der Natur lehrt mich Schritt für Schritt, dass meine Entwicklung im Leben zyklisch abläuft mit Höhen und Tiefen. Ich werde ausdauernd und geduldig. Übe ich mich in Hingabe in diesen Lebensbewegungen, dann erfahre ich mich in dieser schlichten Handlung selbst. Ich erkenne mich in der Hingabe und entwickle damit auch meine Seele. Die Elemente in mir kommen zunehmend ins Gleichgewicht und der besagte Funke im Konzert springt über. Das innere Lied wird harmonisch. Eine ausgewogene Bewegung ist paradox, so wie jede Seele sich zur Ganzheitlichkeit entwickelt durch Vereinigung der Gegensätze. Kraftvoll und Sanft Still und Explosiv Verspielt und Zielorientiert Grazil und Stark Fokussiert und Weitsichtig Präsent und Unaufdringlich Ruhend und Pulsierend

Streng und Nachsichtig Offen und Abgegrenzt Spannungsvoll und Entspannt Scharf und Rund Spontan und Kontrollierend

Initiativ und Abwartend Proaktiv und Reaktiv Konkret und Angedeutet Determiniert und Unvorhersehbar

Verwundbar und Resistent Leise und Klangvoll

Be water my friend.

-Bruce Lee Nach meinen Fitnessübungen ging ich noch in die Sauna. Als ich danach die Treppen runterging in den Innenbereich sah ich ein Zitat auf der Tafel geschrieben, was meine Inspiration in einem Satz zusammenfasste:

„Strebe nach Ruhe, aber durch Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand deiner Taten. “

-Friedrich Schiller.


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